Vier erfolgreiche Tage liegen hinter dem Rödentaler Sportverein
Rödental-Einberg – „SPORT stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit, und er schützt uns durch VEREINE vor der Einsamkeit“, mit diesem Spruch eröffnete der Vorstandsvorsitzende des VfB Einberg, Ralf Jakob, den Festkommers zu Beginn der Feierlichkeiten. Was zu dem Zeitpunkt noch keiner ahnte: Das Jubiläum „100 Jahre VfB Einberg“ sollte zum größten Fest in der Vereinsgeschichte werden.
Als Ehrengäste des Festkommers konnte Ralf Jakob den 1. Bürgermeister der Stadt Rödental und Schirmherrn der Festtage, Marco Steiner, den Altbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Rödental Gerhard Preß, Landrat Sebastian Straubel sowie den BLSV-Kreisvorsitzenden Jürgen Rückert begrüßen. Die anwesenden Stadträtinnen und Stadträte, die Abordnungen aller eingeladenen Vereine, die VfB-Ehrenmitglieder, die ehemaligen 1. Vorsitzenden Werner Czech, Dieter Isemann und Markus Czech und die VfB-Mitglieder gaben dem Festkommers einen würdigen Rahmen.
Den Grußworten der Ehrengäste schloss sich die Festrede des Vorstandsvorsitzenden an. Ralf Jakob blickte zurück, machte eine aktuelle Bestandsaufnahme und wagte natürlich einen Blick nach vorne.
Bereits im Jahre 1910 gab es in Einberg ein erstes Fußballspiel zwischen den Einberger Sportlern und den Fußballern vom damaligen „FC Adler Coburg“. Der „FC“ Einberg unterlag damals gegen die Coburger Adler mit 1:18 ! Nach dem 1. Weltkrieg erwachte langsam wieder der Sportbetrieb bei den damals existierenden Vereinen „FC Einberg“ und dem „Turnverein 1860 Einberg“.
Am 16. Dezember 1923 fanden sich schließlich 27 junge Menschen im Lokal „August Reißenweber“ zusammen, um mit dem Zusammenschluss der beiden Vereine den „VfB Einberg“ aus der Taufe zu heben. Schon im zweiten Jahr wuchs die Anzahl der Mitglieder auf 120. Die Fußballer feierten die C-Klassenmeisterschaft und stiegen in die B-Klasse auf. Als weitere Abteilungen wurden eine Schach-, eine Faustball-, eine Leichtathletik- sowie eine Turnabteilung gegründet.
Während des 2. Weltkrieges ruhte der Sportbetrieb fast vollständig. Laut Militärregierung durfte es in jedem Ort nur noch einen Sportverein geben und somit wurde im Jahre 1945 der Turn- und Sportverein Einberg gegründet, welcher im Jahre 1949 wieder in VfB Einberg umbenannt wurde.
Nun ging es bergauf
Von da an ging es nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sportlich bergauf. Nach dem Aufstieg in die A-Klasse in der Spielzeit 1951/52 errichtete man in den Jahren 1952/53 in Eigenleistung ein Sportheim, das zu dieser Zeit in der Umgebung seines gleichen suchte. Die Mitgliederzahlen wuchsen stetig weiter und es kamen nach und nach weitere Abteilungen hinzu.
1955 Gründung einer Wintersport-Abteilung
1960 Gründung einer Tischtennis-Abteilung
1977 Gründung einer Volleyball-Abteilung
1982 Gründung einer Tennis-Abteilung
Den Bedürfnissen der zahlreichen Mitglieder und gestiegenen Anforderungen an ein Vereinsheim konnte nach fast 30 Jahren die gute alten „Sporthütte“ leider nicht mehr gerecht werden und somit beschloss man nach zähem Ringen und dank des unermüdlichen Antreibens durch den damaligen 1. Vorsitzenden Werner Czech einen Sportheim-Neubau.
Im Jahre 1978 wurde dafür der Grundstein gelegt, im Jahre 1980 konnte die Einweihung gefeiert werden.
Kaum war das neue Sportheim in Betrieb genommen, da kam schon die nächste große Investition auf den VfB Einberg zu: Der Bau von zwei neuen Fußball-Spielfeldern.
Auf dem Gelände der berüchtigten „Einberger Sandwüste“ entstanden im Jahre 1987 ein Rasenspielfeld und ein Allwetter-Hartplatz. Bei der Finanzierung fand man in Zusammenarbeit mit dem damaligen Bürgermeister Gerhard Preß und dem Gemeinderat eine gute Lösung.
In den Folgejahren kamen weitere Abteilungen hinzu:
- 1991 Gründung einer Theatergruppe
- 2002 Gründung einer Badminton-Abteilung
- 2003 Gründung einer Damen-Fußball– Abteilung
- 2012 Gründung einer Leichtathletik– Abteilung
- 2020 Gründung einer E-Sports-Abteilung
Ralf Jakob riss kurz die größten Erfolge der jüngeren Vergangenheit an.
· 1975 – Fußball-Jugend – Aufstieg in Bezirksliga
· 1986 – Volleyball-Damen – Aufstieg in Bezirksliga
· 1993 – Volleyball-Herren – Aufstieg in Bezirksliga
· 1997 – Schach-Damen – Aufstieg in Regionalliga
· 2001 – Fußball-Herren – Aufstieg in Bezirksliga
· 2002 – TT-Mädchen – Aufstieg in Bayernliga
· 2006 – Fußball-Damen – Aufstieg in Bezirksliga
· 2009 – TT-Jungen – Aufstieg in Bayernliga
· 2023 – Volleyball-Mädchen – OFR Meister
· 2013-2023 – die Leichtathletik-Abteilung verzeichnet einen 5. Platz bei Deutschen Meisterschaften, einen Bayerischen und 18 Oberfränkische Meistertitel bei den Senioren
Auswirkungen der Corona-Pandemie
Leider waren die letzten 2,5 Jahre wie überall sehr stark von der Corona-Pandemie geprägt. Ruhender Sportbetrieb und Versammlungsverbote waren für die Sportvereine eine sehr harte Zeit, sinkende Mitgliederzahlen die Folge. „Wir vom VfB Einberg haben aber, so meine ich, diese Zeit trotzdem sehr gut genutzt, um uns intern neu zu strukturieren, um Sportheim und Sportgelände aufzufrischen und um uns auf die kommenden Herausforderungen einzustellen“, fasst Jakob zusammen.
Ein Blick nach vorne
Die Hauptziele für die nahe Zukunft seien, so der Vorstandsvorsitzende, die Beibehaltung des Sportangebotes, die Ergänzung um attraktive Alternativen, um allen Altersgruppen eine Sportmöglichkeit anbieten zu können sowie die Stabilisierung und Erhöhung der Mitgliederzahlen.
Ehrungen:
Mannschaft des Jahres:
Volleyball-Mädchen U 14 für die Platz 1 in Oberfranken, Platz 5 in Nordbayern und Platz 10 in Bayern.
BLSV-Verdienstnadel für langjährige ehrenamtliche Tätigkeit:
Ina Maar, Christoph Franke
Silberne Vereinsehrennadel für 25-jährige Mitgliedschaft:
Klaus Heublein, Carsten Scheler, Jürgen Schröder, Markus Baum, Martin Kessel, Bettina Jungnitz, Axel Kessel, Johannes Schaas, Andreas Schreiner, Dr. Marc Teschler
Silberne Vereinsehrennadel für besondere Verdienste:
Jutta Franz, Ina Maar, Ingolf Bonk, Helmi Kilic
Sonderehrung für „45 Jahre Platzwart des VfB“:
Klaus „Harmo“ Rüger
Goldene Vereinsehrennadel für 50-jährige Mitgliedschaft:
Sibylle Riedl, Werner Schulz, Michael Klink, Jürgen Hess
Goldene Vereinsehrennadel für besondere Verdienste:
Fabian Friedrich, Markus Czech, Markus Kleinlein, Elke Faber, Dr. Jürgen Faber, Elke Klink, Karl-Heinz Klink, Ralf Jakob
BLSV-Ehrennadel für 60-jährige Mitgliedschaft: Hubert Hartmann
BLSV-Ehrennadel für 70-jährige Mitgliedschaft: Hilmar Schwert
Für ihre langjährige Mitgliedschaft, ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Tätigkeiten als Funktionäre wurden Achim Bähr, Helmut Illig und Werner Wolf zu neuen Ehrenmitgliedern des VfB Einberg.
Ein besonderer Dank ging zudem noch an den Verantwortlichen für den Bereich Medien beim VfB Einberg, Julian Übelhack, der dem VfB mit seinem unermüdlichen Einsatz zu einem professionellen Medienauftritt verhalf und der in unzähligen Stunden federführend für die Erstellung der Festschrift verantwortlich zeichnete.
Die Festtage
Um es vorwegzunehmen, alle Erwartungen an das Festwochenende wurden nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen, so die Einschätzung eines der Hauptorganisatoren, Fabian Friedrich. Die Organisatoren freuen sich ungemein über das starke Besucher-Interesse und sind stolz auf die VfB-Familie, die in ungezählten Stunden das Jubiläum mit vorbereiteten und durchführten. Über 200 Helferinnen und Helfer des VfB Einberg, deren Familienangehörige sowie befreundete Vereine waren rund um das Jubiläum ehrenamtlich im Einsatz.
Nach dem Festkommers am Donnerstag ging es am Freitag mit dem Jubiläumsspiel des VfB Einberg gegen den Nachbarn TSV Mönchröden weiter. Bei diesem Spiel wurde dem Team ein Jubiläumstrikot übergeben, das die Mannschaft auch in der neuen Saison tragen wird. Der Ehrenanstoß wurde im Übrigen vom 1. Bürgermeister Marco Steiner in kompletter VfB-Kleidung vollzogen. Nicht sein einziger Einsatz an diesem Tag, er stand den kompletten Abend noch am Zapfhahn und bediente mit den VfB-ern die Besucher der abendlichen Malleparty mit den „Gipfelstürmern“ aus Bayreuth. Gäste aus dem kompletten Landkreis sorgten nicht nur für ein volles Festzelt, sondern auch für eine sensationelle Stimmung.
Am Samstag standen die traditionellen Gaudi-Volleyball und Fußballturniere mit insgesamt 15 Teams an. Die extra aufgebauten Pools wurden bei der Prügel Hitze natürlich intensiv genutzt. Am Abend strömten wieder viele Besucher ins Festzelt, die „Almrocker“, eine Partyerfahrene 6-Mann-Band aus Unterfranken, rockten im wahrsten Sinne des Wortes Einberg. Die Stimmung war ähnlich sensationell wie am Freitag, die Bierbänke wurden meist als „Stehbänke“ genutzt.
Nach dem Gottesdienst am Sonntag setzte sich der Festumzug mit weit über 400 Teilnehmern in Bewegung durch den Rödentaler Stadtteil Einberg. Unter reger Anteilnahme der Bevölkerung traf man sich anschließend zum Frühschoppen mit dem Musikverein Stadt Rödental im Festzelt. Diesem schloss sich nahtlos der bunte Kindernachmittag an, bei dem kein Kind ohne Geschenk nach Hause musste.
Am Ende steht ein Jubiläumsfest, das ohne die treuen Sponsoren und viele ehrenamtliche Helfer nie so hätte stattfinden können. Abermals hat der VfB Einberg bewiesen, das der Slogan nicht nur auf dem Papier steht: „Sport verbindet – der VfB Einberg vereint“.
T. Donau